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AK: Der Vormarsch des Populismus

17. April @ 12:0013:30

Das Dozent:innenhonorar für diese Veranstaltung wird aus den Mitgliedsbeiträgen des fgs finanziert.

Letztes Aufbäumen alter Ressentiments oder der Beginn einer neuen reaktionären Ära?

Populistische Parteien gewinnen an Einfluss – und mit ihnen wächst die Debatte über die Zukunft der Demokratie. Während der Populismus in manchen Kreisen als vorübergehende Reaktion auf gesellschaftlichen Wandel betrachtet wird, sehen andere darin den Beginn einer tiefgreifenden politischen Neuordnung. In diesem Kurs werfen wir einen interdisziplinären Blick auf die Ursachen populistischer Wahlerfolge, mit Fokus auf die Wählerseite. Während populistische Politiker kommen und gehen, bleiben die gesellschaftlichen Bedingungen, die ihren Aufstieg ermöglichen, oft bestehen.

Im Mittelpunkt steht die Frage, welche sozialen, wirtschaftlichen und kulturellen Dynamiken populistische Einstellungen prägen. Unzufriedenheit mit dem politischen System, wirtschaftliche Ängste und eine wahrgenommene Bedrohung nationaler Identität sind zentrale Erklärungsansätze. Neben politischen und ökonomischen Rahmenbedingungen spielen auch psychologische Mechanismen eine entscheidende Rolle. Emotionen wie Wut und Ressentiment, kognitive Vereinfachungen und das Bedürfnis nach Zugehörigkeit beeinflussen politische Entscheidungen und verstärken populistische Narrative. Anhand konkreter Beispiele aus westlichen Demokratien wird untersucht, wie sich Spaltungen vertiefen und welche langfristigen Folgen sich daraus ergeben.

Wie sollen Politik und Gesellschaft darüber hinaus mit dem Populismus und seinen Anhängern umgehen? Während zumeist eine klare „Brandmauer“ gegenüber populistischen Parteien gefordert wird, gibt es auch die These, dass deren Ausgrenzung ihren Einfluss weiter verstärkt. Der Arbeitskreis bietet eine kritische Auseinandersetzung mit diesen Fragen und lädt zur gemeinsamen Reflexion über eine der drängendsten politischen Herausforderungen der Gegenwart ein.

Einführende Literatur: Lewandowsky, Marcel, Populismus: Eine Einführung, Wiesbaden 2022; Malkopoulou, Anthoula und Benjamin Moffitt, How not to respond to populism, Comparative European Politics, Jg. 21 (2023), S. 848-865; Mud- de, Cas (Hrsg.), The Populist Radical Right: A Reader, London/New York 2017; Weyland, Kurt, Why democracy survives populism, Journal of Democracy, Jg. 35, S. 43-58.

Wöchentliche Sitzungen:
Do., 12.00–13.30 Uhr

Seminarraum S 24, Seminargebäude, Universitätsstraße 37

Es ist keine Anmeldung erforderlich. Voraussetzung für die Teilnahme ist ein gültiger Gasthörer:innenausweis. Bitte bringen Sie diesen zur ersten Sitzung mit.

Details

Datum:
17. April
Zeit:
12:00 – 13:30