AK Quellen zur Ermordung der europäischen Juden 1919-1945

Diese Veranstaltung wird durch den fgs gefördert

� Dr. Rainer Behring

Das Ziel unseres Arbeitskreises wird es sein, in gemeinsamer Lektüre und
Diskussion zentraler Quellen zur Vorgeschichte und Realität der Ermor-
dung europäischer Juden im Kontext des Zweiten Weltkriegs eine mög-
lichst authentische Vorstellung von dem Geschehen sowie von den Antrie-
ben, den Motivationen und Verhaltensweisen der Mörder und ihrer Kompli-
zen und Helfer vor allem in der Wehrmacht zu gewinnen. Der zeitliche
Rahmen spannt sich von Adolf Hitlers erster einschlägiger Äußerung vom
16. September 1919 bis zu seinem politischen Testament vom 29. April
1945. Wesentliche Stationen werden das besetzte Polen, Serbien, die Tä-
tigkeit der Einsatzgruppen der Sicherheitspolizei und des SD auf dem Ter-
ritorium der Sowjetunion und die Tötungsverbrechen in den Vernichtungs-
lagern bilden. Schlüsseldokumente finden sich aus den Befehlszentralen
und Verwaltungsapparaten des NS-Staates, aus dem Umkreis der Ein-
satzgruppen, im Protokoll der Wannseekonferenz, in Heinrich Himmlers
Posener Reden oder im Gerstein-Bericht sowie in vielfältigen unmittelba-
ren Aufzeichnungen von Beteiligten und Augenzeugen. Das Augenmerk
wird dabei nicht zuletzt auf die Sprache der Täter zu richten sein: Niemand
wird nach aufmerksamer Teilnahme an dem Arbeitskreis mehr unbedacht
von Einsatzkommandos, Durchführung oder Sonderbehandlung spre-
chen.
Die Texte werden gegen eine Unkostenbeteiligung als Kopien zur Verfü-
gung gestellt.
Literaturhinweise:
Raul Hilberg, Die Vernichtung der europäischen Juden. Dt. Übers. Berlin
1982; Taschenbuchausgabe Frankfurt am Main 2002.
Alex J. Kay, Das Reich der Vernichtung. Eine Gesamtgeschichte des nati-
onalsozialistischen Massenmordens. Dt. Übers. Darmstadt 2023.
Peter Longerich, Politik der Vernichtung. Eine Gesamtdarstellung der nati-
onalsozialistischen Judenverfolgung. München 1998.
Dieter Pohl, Nationalsozialistische Verbrechen 1939-1945. (Gebhardt:
Handbuch der deutschen Geschichte, Bd. 20.) Stuttgart 2022.

Ort: Hörsaal XIb, Hauptgebäude, Albertus-Magnus-Platz


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