Die Vertreibung der Kultur 1933. Nationalsozialistische Bücherverbrennungen und Exil in Frankreich

Vor 90 Jahren endete die erste deutsche Demokratie: Am 30. Januar 1933
wurde Adolf Hitler zum Reichskanzler ernannt und leitete binnen weniger
Monate die Errichtung einer völkischen Führerdiktatur ein. Mit welcher Ge-
schwindigkeit Bürgerrechte und demokratische Prinzipien ausgehebelt
werden konnten, erstaunt und erschreckt bis heute.
Am 17. Mai 1933 fand vor dem heutigen Hauptgebäude der TH Köln – der
ehemaligen „alten Universität“ – die Kölner Bücherverbrennung statt. Die
Aktion, die ähnlich in nahezu allen Universitätsstädten durchgeführt wur-
de, markierte den Beginn der systematischen Verfolgung jüdischer, links-
intellektueller, pazifistischer und generell politisch unliebsamer Autorinnen
und Autoren sowie anderer Kulturschaffender.
Frankreich bot vielen Geflüchteten – beispielsweise Hannah Arendt und
Walter Benjamin – zunächst einen vergleichsweise sicheren Hafen. In Pa-
ris entwickelte sich ein reges Kulturleben, bis die Nationalsozialisten im
Juni 1940 den Norden des Landes besetzten. Im Kurort Vichy bildete sich
unter Philippe Pétain die französische Kollaborationsregierung; eine
Flucht nach Übersee war nun für viele Exilierte nicht mehr möglich. Mit der
Besetzung von ganz Frankreich im November 1942 begannen die Depor-
tationen in die nationalsozialistischen Vernichtungslager.
Der Vortrag ist der deutsch-französischen Freundschaft gewidmet und fin-
det statt im Rahmen der Kölner Gedenkveranstaltungen zu den national-
sozialistischen Bücherverbrennungen vom 10.–17. Mai 2023.

Ort: Diese Veranstaltung findet online statt!

Dr. Anne Klein

 


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