Jubiläum: 25 Jahre fgs!

Wissen macht Spaß!

3. November 2021: Der Verein zur Förderung des Gasthörer- und Seniorenstudiums an der Universität zu Köln feiert sein 25-jähriges Bestehen
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Im Jahre 1996 wurde der Verein zur Förderung des Gasthörer- und Seniorenstudiums an der Universität zu Köln ( fgs) von 20 Seniorinnen und Senioren gegründet. Heute hat der Verein ca. 450 Mitglieder, von denen viele am 3. November 2021 in der Aula der Universität zu Köln (UzK) das 25-jährige Jubiläum im Rahmen eines Festaktes gebührend gefeiert haben. In den Grußreden wurde die durchwegs ehrenamtliche Arbeit des fgs für ein lebenslanges Lernen gewürdigt. Den Festvortrag „Das interessiert mich!“ hielt Herr Franz Müntefering, Vorsitzender der BAGSO – Bundesarbeitsgemeinschaft der Seniorenorganisationen e.V. . Vor der Veranstaltung wurde er vom Rektor Professor Axel Freimuth empfangen und trug sich ins Goldene Buch der Universität zu Köln ein.

In seiner Begrüßungsrede zeichnete der 1. Vorsitzende des fgs, Herr Dr. Robert Kühner, die Anfänge des Vereins nach. Ebenfalls im Jahre 1996 wurde von der UzK die Koordinierungsstelle für Wissenschaft + Öffentlichkeit eingerichtet. Dem Engagement des damaligen Leiters Herrn Prof. Dr. Meyer-Wolters sei es zu verdanken, dass Gasthörende auch heute noch wie regulär Studierende am normalen Studienbetrieb teilnehmen können. Dies ist an anderen Universitäten in Deutschland nicht immer so. Herr Dr. Kühner nutzte die Gelegenheit, um dem Team der Koordinierungsstelle unter Leitung von Frau Dr. Löhr herzlich für die hervorragende Zusammenarbeit zu danken. Er betonte, dass der Förderverein sich nicht allein als Geldbeschaffer versteht, sondern sich aktiv für die Belange der Gasthörenden einsetzt, Hilfe und Orientierung bietet. Auch werden zusätzlich eigene Weiterbildungsmöglichkeiten vom fgs angeboten.

Der Rektor der Universität zu Köln, Professor Axel Freimuth, warb in seiner Rede bei den Gasthörenden ein weiteres Mal um Verständnis für die Regelungen und Restriktionen während der COVID 19-Pandemie. Die Gasthörenden waren im Laufe der Pandemie – ebenso wie die regulär Studierenden – auf die digitale Lehre angewiesen. Die Universität habe die Interessen der Gasthörenden zu jeder Zeit im Blick. Daran habe auch die Pandemie nichts geändert. Durch die Verbundenheit der UzK mit der Bürgerschaft von Köln und der Region bemühe man sich schon seit den Siebziger Jahren Bürgerinnen und Bürger als Gasthörende einen niederschwelligen Zugang zu Wissenschaft und Lehre zu ermöglichen. Die Koordinierungsstelle und der fgs gaben entscheidende Impulse für ein zeitgemäßes Gasthörerwesen und waren auf diesem Gebiet Pioniere in Deutschland. Der Rektor bedankte sich beim fgs für die Beratung und Begleitung von Gasthörenden und die vielfältigen Angebote. Der fgs trägt somit dazu bei, dass die UzK die beliebteste Universität unter den Gasthörenden in Deutschland ist.

Die Leiterin der Koordinierungsstelle Wissenschaft + Öffentlichkeit (KOOST), Frau Dr. Anne Löhr, hob in Ihrem Grußwort die außergewöhnlich gute Zusammenarbeit mit dem fgs hervor. Die KOOST verstehe sich auch als Brückenbauerin zwischen Universität und Gesellschaft. Dabei sei der fgs sehr hilfreich, ja unverzichtbar. Die finanziellen Leistungen aus den Beiträgen der fgs-Mitglieder machen es erst möglich, dass die KOOST ein derartig breitgefächertes Studienangebot (Arbeitskreise, Vortragsreihen, Projektgruppen u.a.) allen Gasthörenden bieten könne. Dafür dankte sie den fgs-Mitgliedern herzlich. Die nahe Zukunft – wenn die sogenannte „Babyboomer-Generation“ in den Ruhestand geht – wird neue Herausforderungen für die KOOST und das Gasthörer- und Seniorenstudium mit sich bringen. Eine weiterhin kreative, aber auch praktische Zusammenarbeit mit dem fgs sei deshalb von hoher Wichtigkeit.

Im Anschluss wurde die Grußbotschaft von Herrn Dr. Karl-Heinz Höfken, 1. Vorsitzender des DENISS e.V. – Deutsches Netzwerk der Interessenvertretungen von Senioren-Studenten – vom fgs-Vorstandsmitglied und Moderator dieser Veranstaltung Herrn Helmut Weiss verlesen. Dr. Höfken weist darauf hin, dass das Gasthörer- und Seniorenstudium der Gesellschaft dient durch Teilnahme der Älteren am kulturellen und politischen Leben, der Forschung im Rahmen von selbstorganisierten Projekten (an der UzK Citizen-Science-Projekte) und den Studierenden selbst zur Erhaltung und Aktualisierung ihres Wissens und Förderung der geistigen Fitness.

Um diese geistige Fitness ging es auch dem Festredner dieser Veranstaltung Herrn Franz Müntefering unter dem Motto: „Das interessiert mich!“ Er spannte einen weiten Bogen seiner Erfahrungen mit Bildung von seiner Jugend bis heute als über 80-Jährigen. Zunächst sei es wichtig für die über 65-Jährigen zu begreifen, dass das Älterwerden kein Makel, sondern Älterwerden und Altsein aktives Leben ist. Ein Gasthörerstudium sei eine der Möglichkeiten, sein eigenes umfangreiches Wissen einzubringen und aktuelles Wissen zu erwerben. Dieses Wissen befähigt die Senioren sich in der sich permanent verändernden Gesellschaft auszukennen, mitzureden, politische Prozesse und Strömungen beurteilen und beeinflussen zu können. So könnten die Generationen untereinander in Kontakt bleiben, sich gegenseitig verstehen und zusammenhalten. Eigene Prägungen, die man im Laufe des Lebens erfahren hat, müssten nicht hinderlich sein. Wichtig wäre es, darüber zu sprechen, zu erklären. Sprechen sollte man auch über die Frage: Wie geht das Älterwerden? In diesem Zusammenhang würde oft der Begriff Selbstbestimmung verwendet. Selbstbestimmt leben heißt aber auch eigenverantwortlich leben. Und hier kommt Müntefering wieder zurück zum Wissenserwerb, des lebenslangen Lernens. Das Ergebnis kann sein, das wir (wieder) lernen, das Leben zu lieben und mit Überzeugung feststellen können: Wissen ist (nicht nur) Macht. Wissen macht Spaß!

Das Publikum dankte Herrn Müntefering für seine Ausführungen mit langem Applaus.

Dieser Festakt wurde musikalisch umrahmt von der Sopranistin Marina Unruh, dem Tenor Michael Kurz und dem Pianisten Klaus B. Roth (in der Mitte des obigen Bildes v.r.n.l.). Es wurden Stücke von S. Rachmaninow, C. Schumann, F. Cilea, G. Puccini, E. Kalman und F. Léhar dargeboten. Die Zuhörer und Zuhörerinnen waren von den hochklassigen Darbietungen begeistert und belohnten die Künstler mit langanhaltendem Applaus.

Abschließend ergriff Dr. Kühner nochmals das Wort und dankte Helmut Weiss für sein besonderes Engagement bei Planung und Durchführung dieser glanzvollen Jubiläumsfeier. Er hat den Festredner Franz Müntefering für unsere Veranstaltung gewinnen können, die Sänger und den Pianisten engagiert und die Fäden zum Rektorat gehalten. Und nicht zuletzt hat er durch seine souveräne Moderation auf der Bühne für einen reibungslosen Ablauf der Festveranstaltung gesorgt. Das war große Klasse!

Natürlich haben alle Mitglieder des Jubiläumteams engagiert Ihren Teil zum Gelingen dieser Veranstaltung beigetragen, wofür Dr. Kühner allen herzlich dankte.

Der Abend klang mit angeregten Gesprächen bei Fingerfood und kühlen Getränken aus.

Herzliche Grüße
Gerd Lasetzke
fgs-Bereich Öffentlichkeitsarbeit