Unsere nächste Veranstaltung:
14.6. 2023: Johann Bernhard Fischer von Erlach, ein Baumeister des Barock
Referent: Helmut Weiß
In der Mitte des 17. Jahrhunderts entwickelte sich Rom zu einem Mittelpunkt für das Kunst-geschehen. Die Päpste wollten ihren Ruhm durch steinerne Zeugen festigen. So erlebte auch die Baukunst neue Impulse, die später durch den Begriff „Barock“ beschrieben wurden. Ein bedeutender Baumeister dieser Zeit war Johann Bernhard Fischer von Erlach. Dessen Lebensweg, seine besonderen Fähigkeiten als Baumeister und seine Werke werden in diesem Vortrag behandelt. Dabei steht die Karlskirche in Wien im Mittelpunkt der Betrachtung.
Der Referent ist seit 2010 Gasthörer an der Universität zu Köln. Dieser Vortrag basiert auf Studien innerhalb eines Arbeitskreises zur Kunstgeschichte.

Bitte die neuen Termine für das SoSe 2023 vormerken:
14. Juni 2023 – Bernhard Fischer von Erlach, ein Baumeister des Barock, Referent Helmut Weiß
12. Juli 2023 – Märchen für den Frieden – Wie man ohne Gewalt aus einem Krieg herauskommt, Referentin Monika Theil
(Änderungen vorbehalten)
Sie findet an jedem 2. Mittwoch im Monat (= “2MM“) ab 16:00 Uhr während des Semesters stattfindet.
Hier referieren Gasthörende vor einer interessierten Zuhörergruppe über ihre Arbeit an der Universität oder über Erfahrungen aus ihrem privaten oder beruflichen Leben.
(Eindrücke, Bilder und Texte von unseren Veranstaltungen etwas weiter unten!)
Ort der Vortragsreihe: Katholische Hochschulgemeinde (KHG), Berrenrather Str. 127 im Säulensaal, 50937 Köln.
Anfahrt mit den Öffentlichen: Linie 18 Richtung Klettenberg, Haltestelle Köln-Sülz Weißhausstraße, von da ca. 350 Meter Fußweg
Wenn auch Sie Lust haben, einen Vortrag zu halten, dann wenden Sie sich an die Organisatorin der 2MM-Vorträge Monika Theil.
Hier finden Sie Eindrücke von unseren letzten Veranstaltungen:
Über die Möglichkeiten, die Gefahren von Atommüll zu reduzieren, Referent: Reinhard Storz.
Radioaktive Abfälle aus Atomkraftwerken sind ein schwieriges Thema und spielen in der gegenwärtigen Diskussion um geeignete Formen der Energieversorgung eine große Rolle. Sie können Menschen, Tieren und der Umwelt für lange Zeiträume gefährlich werden. An allen inzwischen abgeschalteten Kernreaktoren lagern abgebrannte Brennstäbe. Die Frage der Entsorgung bzw. Endlagerung ist nach wie vor ungeklärt.
Tatsächlich existieren jedoch chemische und physikalische Verfahren, die helfen können, diese Probleme zu lösen. Davon habe wir in diesem Vortrag gehört. Der Referent stellte innovative Verfahrenstechniken zur Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente dar, erläuterte deren Vor- und Nachteile und diskutierte mit uns mögliche Zukunftsvisionen. Danke für diesen wichtigen Beitrag zur sachlichen Aufklärung!


Ein Schulhof als Zifferblatt – Die Sonnenuhr im Kölner Apostelgymnasium, 12. April, um 16 Uhr im Säulensaal der Katholischen Hochschulgemeinde Köln, Berrenrather Straße 12
Ein kurzer Abriss des Vortrages:
Wenn Sie jemand nach der Zeit fragt, schauen Sie auf Ihre Armbanduhr und geben dem Fragenden eine Antwort. Damit ist die Sache erledigt. Wirklich? Haben Sie sich einmal gefragt, was Sie da antworten? Wer ordnet eigentlich unsere Zeit? Gibt es nur eine Zeit oder viele? Und was ist überhaupt Zeit?
Diese Fragen standen beim ersten 2MM-Vortrag in diesem Sommersemester 2023 auf der Tagesordnung. Viktor Schreier, der maßgeblich dafür sorgte, dass es seit einigen Jahren auf dem Schulhof des Kölner Apostelgymnasiums eine wunderschöne, große Sonnenuhr gibt, erläuterte dem gebannt zuhörenden Publikum die großen Zusammenhänge. Schon der Zeiger der Sonnenuhr ist ein kleines Wunder. Er ist ein Schatten, ein eigenartiges, flüchtiges Gebilde, für sich selbst gesehen ein Nichts, das sich vollkommen dem Licht der Sonne verdankt. Die Sonnenzeit ist die eigentliche, wahre, echte Zeit, da sie sich unmittelbar auf den Stand der Sonne und den Ort auf der Erde bezieht, an dem ich mich befinde. So herrscht dort, wo ich bin, meine eigene Zeit. Nebenan herrscht eine andere Zeit. Wenn es so ist, wie könnte ich mich jemals zuverlässig verabreden? Ich brauche eine Mogelpackung. Die bietet mir meine Armbanduhr. Sie zeigt die sogenannte Mitteleuropäische Zeit, eine – wenn auch sinnvolle – Fiktion ohne unmittelbaren Bezug zur Sonne.
Mitteleuropäische Zeit, Mittlere Ortszeit, Wahre Ortszeit, Zonenzeit – den Zuhörern schwirrten schon die Köpfe, als klar wurde, dass die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne eine Ellipse beschreibt. Und dann taumelt sie auch noch, denn ihre Achse steht schief. So muss am Ende der Mathematiker einschreiten, um mit einer Zeitgleichung dafür zu sorgen, dass unsere Stunden, Tage, Monate und Jahre einigermaßen praktikabel für jedermann zu handhaben sind.
Einen großen Dank an den Vortragenden, der es hervorragend verstand, auch schwierige Phänomene anschaulich darzustellen und zu erläutern.



Referent: Viktor Schreier
Unser Referent war Lehrer für Biologie und Physik am Apostelgymnasium. Viele Jahre leitete er die Astronomie-AG. Die Sonnenuhr auf dem Schulhof war seine Idee. Er hat sie ins Leben gerufen und dafür gesorgt, dass das Projekt verwirklicht wurde.

Bernhard Moritz, Die Handschrift in der Mathematik, 2MM-Vortrag am 8.2.2023
Ob es sich noch lohnt, mit der Hand zu schreiben? Zumal in der Mathematik? Herr Bernhard Moritz, Mathematiker und langjähriger EDV-Berater, ging dieser Frage am 8. Februar 2023 nach. Er erinnerte die aufmerksamen Zuhörer an verschiedene grundlegende Zeichensysteme der Mathematik auf den Gebieten des Zählens, des Messens und der Geometrie, um anschließend die Rolle des Computers in der Mathematik zu klären.
Schnell wurde deutlich, dass ein normales Textverarbeitungsprogramm bei der Darstellung mathematischer Zeichen Schwierigkeiten bereitet. Schon eine einfache Addition zum Beispiel in Word einzutippen, bedarf einiger Kunststücke. Auch der PC möchte gern von links nach rechts schreiben. Die Mathematik aber verlangt oft anderes.
Es wurde deutlich, dass ein PC zwar rechnen kann, und das außerordentlich schnell. Dass man ihm aber zuvor sämtliche Rechenformeln einprogrammieren muss. Als gehorsamer Knecht folgt er dann den vorgegebenen Lösungswegen. Wer aber löst die mathematischen Probleme, die zum Zustandekommen der Formeln führen? Das ist der Mathematiker, der mit Hilfe von Formelschrift, beschreibendem Text, Skizzen und vielem mehr seine Ideen entwickelt. Und zwar in der Regel auf Papier und mit einem Stift in der Hand, weil die Darstellungsmöglichkeiten auf dem PC viel zu umständlich sind. Handschrift ist Denkschrift.
Erst am Ende des kreativen Prozesses, wenn es um das Präsentieren des Lösungsplans geht, kommt der PC wieder ins Spiel. Und natürlich beim schnellen Rechnen. Auf diesem Gebiet ist er unschlagbar.
Der Einblick in die Arbeitswelt des Mathematikers rief einige nachdenkliche Fragen auf. Sind die Prozesse beim Komponieren von Musik oder beim Erschaffen einer Tanzchoreografie vergleichbar? Wie verhält sich die Determiniertheit von Algorithmen zur menschlichen Kreativität? Wie kreativ kann ein Computer sein? Wie kreativ kann er vielleicht noch werden?
Nach dem Vortrag ging es ins Café Krümel, wo es reichlich Gelegenheit zum Weiterdiskutieren gab und der anregende Vortrag einen gemütlichen Ausklang fand.
Monika Theil, 12.2.2023



