2MM-Vortragsreihe

Der nächste Vortrag findet statt am 8. Mai 2024:

Die Entstehung der Ringpartnerstadt der Stadt Köln vom 3.7.1958 und ihre historische Bedeutung.


Referent: Dr. Lothar Speer

Am 3.7.1958 wurde in Lüttich zu Beginn des IV. Generalkongresses des Rates der Gemeinden Europas die Ringpartnerschaft zwischen Esch sur Alzette, Lille, Lüttich, Köln, Rotterdam und Turin begründet.

Dieses Ereignis war bisher nicht Gegenstand der historischen Forschung. Der Vortrag – basierend auf eigenen Forschungen des Referenten – zeigt auf, dass diese besondere Form der Städtepartnerschaft auf eine längere Geschichte zurückblickt, die eng verknüpft ist mit dem Bemühen des Rates der Gemeinden Europas, durch Städtepartnerschaften den Europagedanken zu fördern und zu stärken.

Abschließend soll diskutiert werden, ob Städtepartnerschaften sich nicht überlebt haben oder durch Bewegungen wie Pulse of Europe überholt wurden.

Der Referent Dr. Lothar Speer ist Historiker und seit 10 Jahren Gasthörer an der Universität zu Köln.

© Gerd Kaspar, Städtepartnerschaftsverein Köln-Esch-sur-Alzette.e.V.


Unsere Termine im SoSe 2024:

10. April 2024: Der große Bär und seine Begleiter. Eine Betrachtung der Zirkumpolarsternbilder. Referent: Viktor Schreier
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8. Mai 2024: Die Entstehung der Ringpartnerstadt der Stadt Köln vom 3.7.1958 und ihre historische Bedeutung. Referent: Dr. Lothar Speer
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12. Juni 2024: Die erstaunliche Erfolgsgeschichte des Eies. Interessantes über das profane Ei in Religion, Geschichte, Kunst und Küche. Referent: Dr. Ralf Müller.
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10. Juli 2024: Robert Schumann. Beispiele aus seinen Klavier- und Liederzyklen. Referentin: Adelheid Lischka

Die Vorträge finden an jedem 2. Mittwoch im Monat (= “2MM“) ab 16:00 Uhr während des Semesters statt. 
Hier referieren Gasthörende vor einer interessierten Zuhörergruppe über ihre Arbeit an der Universität oder über Erfahrungen aus ihrem privaten oder beruflichen Leben.

(Eindrücke, Bilder und Texte von unseren Veranstaltungen etwas weiter unten!)

Ort der Vortragsreihe: Katholische Hochschulgemeinde (KHG), Berrenrather Str. 127 im Säulensaal, 50937 Köln.
Anfahrt mit den Öffentlichen: Linie 18 Richtung Klettenberg, Haltestelle Köln-Sülz Weißhausstraße, von da ca. 350 Meter Fußweg

Wenn auch Sie Lust haben, einen Vortrag zu halten, dann wenden Sie sich an die Organisatorin der 2MM-Vorträge: Mechtild Hartkopf, e-mail: moh94@gmx.net.


Nachlese zum Vortrag am 10. April 2024:
„Der große Bär und seine Begleiter.“Eine Betrachtung der Zirkumpolarsternbilder.
Referent: Viktor Schreier

Quellenangabe: Abbildungen aus O.Thomas, R.Teschner, Atlas der Sternbilder, 1962³, z.T. verändert



Bitte weiter nach unten scrollen! Dort finden Sie die Nachlesen zum vergangenen Semester.


Nachlese zum Vortrag: Rumänien – mehr als Dracula am 10. Jan. 2024

Nachlese 2-MM-Vortrag „Rumänien-mehr als Dracula“

Noch vor Corona konnte Gerd Lasetzke seine Reise nach Rumänien antreten. Er erzählte uns sehr persönlich und engagiert von dieser Tour. 

Der rumänische Begriff România (Rumänien) kommt von român (Rumäne), was seinerseits eine Ableitung des lateinischen romanus (Römer, römisch) . Die Geschichte Rumäniens bzw. der Völker in diesem Gebiet ist sehr ereignisvoll und kaum in einigen Sätze zu fassen. An der Namesbezeichnung lässt sich aber die lange Regentschaft der Römer nachvollziehen. 

Den Staat Rumänien selbst gibt es seit 1859, in die Nato trat er 2004 ein und in die EU 2007. Aber das Schengener Abkommen hat Rumänien bisher nicht unterzeichnet. Und das merkte Herr Lasetzke beim Grenzübertritt: Sehr genaue Kontrolle! 

Nach dieser kurzen Verzögerung ging es weiter. Zunächst nach Timișoara, zu deutsch Temeswar, Kulturhauptstadt 2023. Seit 2022 hat die Stadt einen jungen Bürgermeister, der eigentlich aus Deutschland stammt. 

Auf dem Foto unten kann man die Reiseroute von Herrn Latzke, zumindest mit den Augen, nachverfolgen. In seinem Vortrag hörten wir von freundlichen und hilfsbereiten Menschen, von guten Straßen, netten und preiswerten Unterkünften mit gutem Essen und ausgedehnten Wanderungen in den Karpaten. Ebenso hat Rumänien sehr viele gut erhaltene Klöster. Einige von Ihnen sind UNESCO-Weltkulturerbe

Aber die Natur ist der größte Schatz dieses Landes. Im Ranking der weltweit schönsten Wasserfälle der Welt befindet sich der Wasserfall Bigär auf dem 1. Platz, da dieser eine derartige Einzigartigkeit hat und ein sehr außergewöhnlicher Wasserfall ist. Gespeist wird der Wasserfall von unterirdischen Quellen, welche sich nur einige hundert Meter oberhalb befinden. Das Wasser legt sich wie ein Schleier über den abgerundeten, mit Moos bedeckten Felsen, fällt 7 m tief und fließt dann in den Fluss Anina.

Nach weiteren Stationen und Aufenthalten ging es weiter bis zum Donaudelta nach Tulcea. Das Biosphärenreservat Donaudelta ist das Mündungsgebiet der Donau ins Schwarze Meer, nach dem Wolga-Delta das zweitgrößte Europas. Schilf und Sumpf bildet das Gesicht dieses Gebietes. Es gäbe viel hierüber zu berichten. Das Beste ist, man besucht es selbst.

Die Reise von Herrn Lasetzke endete jäh in der Nähe von Bora in den Ostkarparten. In einem kleinen Augenblick der Unachtsamkeit verlor er seine Tasche mit Papieren, Bargeld, Ausweisen und Scheckkarten. Hilfreiche Rumänen halfen ihm nicht nur mit Ratschlägen, sondern auch mit etwas Geld aus. So konnte er bis Bratislava und dann weiter nach Hause fahren. Denn die Autoschlüssel hatte er nicht verloren!

Dies war eine von vielen Reisen, die Herr Lasetzke in seinem Leben machte. Reisen bildet – das weiß jeder. Aber wenn man sich darum bemüht, mit den Menschen des Landes in Kontakt zu kommen (durch private Unterkünfte z. B.), dann dient dies nicht nur dem persönlichen Verständnis, sondern auch dem Verständnis des Landes und der Völker untereinander. Und dies benötigen wir dringend.

Vielen Dank an den Referenten.

© Mechtild Hartkopf


Alle Bilder © G. Lasetzke

Die Reiseroute

Wasserfall Bigar

Wasserfall Bigär

Kloster Horezu

Im Donaudelta

Ostkarpaten


Nachlese zum Vortrag: Troja-Ilion-Hisarlik am 13.12.2023 von Dr. Robert Kühner

Nachlese 2-MM-Vortrag „Troja-Ilion-Hisarlik“ 

Unser Referent, Herr Dr. Robert Kühner, entpuppte sich als ausgesprochener Kenner der griechischen Antike. Er führte uns mit seinem Vortrag in eine Zeit und ein Thema, welches mit vielen Fragezeichen versehen ist. 

Homer, dem die ältesten Werke europäischer Dichtung – Ilias und Odyssee – zugeschrieben werden, lebte er wirklich? Wo lebte er? Ziemlich sicher ist, dass er blind war. 

Herr Dr. Kühner erklärte uns zunächst, worum es in den Epen von Homer ging, dass dort nicht der gesamte trojanische Krieg in den Gesängen und Versen beschrieben wurde. Vorgeschichte und Verlauf sollten bekannt sein. 

Nun, wer hat ihn denn ausgelöst, diesen Krieg? Die griechische Götter! Und sie nahmen auch Einfluss auf die beiden Kriegsparteien Griechen und Trojaner.  Welch eine Plattform für Phantasie! 

Ein besonderes Schmankerl für die Zuhörer: Herr Dr. Miliopoulos (wie der Name vermuten lässt hat er griechische Wurzeln) von der KOOST las einige einleitende Verse der Ilias in altgriechisch vor! Vielen Dank dafür.

Ja, irgendwann verblasste der Name Troja im Verlaufe der Geschichte.  Der Wind wehte über Hisarlik, und Naturgewalten begruben die Geschichte der Stadt. Bis Schliemann kam. Aber war es der Ort, den Homer beschrieb? 

Herr Dr. Kühner sprach sehr sachlich über den Stand der Ausgrabungen. Und wie schwierig es ist, diese dort vorzunehmen. Schließlich bauten Menschen in vergangenen Zeiten auf antiken Bauten. Diese neuen Bauten waren wiederum selbst geschichtlich. Also welche Schicht soll da abgetragen werden? Sollen die oberen Schichten zerstört werden, um an die unteren zu gelangen. Doch wieder Fragezeichen.

Auch heute gibt es immer wieder Versuche, die Fragezeichen um Troja zu beantworten. Darüber entbrennen Streitereien zwischen Archäologen und Althistorikern. z. B. durch die Ausstellung 2001/2002 „Troja, Traum und Wirklichkeit“.

Es geht spannend weiter.

© Mechtild Hartkopf



Nachlese zum Vortrag „Albertus Magnus“ am 8.11.2023 von Dr. R. Müller:

Es war wieder ein gut besuchter 2-MM-Vortrag. 

Dr. Ralf Müller erzählte unterhaltsam aus dem Leben und Wirken von Albertus Magnus, welcher quasi als Vater der sogenannten „alten“ Universität zu Köln gilt.

Zunächst gab Dr. Müller Erläuterungen zur jetzigen Situation der Universität zu Köln, z. B. der Neugründung 1919 als BürgerUni des Rates der Stadt. Oberbürgermeister Konrad Adenauer unterzeichnet am 29. Mai Staatsvertrag mit Preußen.

Die alte Universität zu Köln wurde am 21.5.1388 als vierte Universität des Römischen Reiches vom Rat der Freien Reichsstadt Köln unter der „Schirmherrschaft“ von Albertus Magnus gegründet. Fakultäten ́: Theologie, Medizin, Kirchenrecht (römisches Recht) 

Im Januar 1389 begannen die Vorlesungen mit 700 Immatrikulierten (später ca. 1000). 

Die Universität bekam das Recht auf öffentliche Selbstverwaltung, eigenständige Erstellung von Studienplänen und Forschungsvorhaben sowie das Privileg der Verleihung von öffentlich anerkannter akademischer Grade (z. B. Diplom oder Doktor).
Die Hochschule hatte ihre Lehrgebäude und Bursen (Studienhäuser) in der Stadt um den Dom und um die Straße: An der Rechtsschule 

Danach berichtete Dr. Müller aus dem beeindruckenden, erfolgreichen und langen Leben von Albertus Magnus (ca. 1200-1280): 

Geb. um 1193 in Lauingen an der Donau. Er gehörte dem Rittergeschlecht von Böllstädt an und starb 15.11.1280 in Köln             

Als Lesemeister bis Ordensprofessor war er wohl so gut, daß er über Freiburg, Straßburg, Köln schließlich nach Paris (die Universität in Europa) gesandt wurde, zum Ruhm und Ehre des Dominikaner Ordens, in den er ca. 1223 eintrat.

Er war zu seiner Zeit ein sehr bekannter Universalgelehrter, der sich in seinen ausführlichen Arbeiten (unterstützt durch ein wie man heute sagt Team von Schülern und Schreibern) mit vielen Themen wie Flora, Fauna oder Geografie beschäftigte.

In der Kirche machte er als Dominikaner Karriere durch seine finanziellen Fähigkeiten (1260 Bischof von Regensburg), schaffte es aber auch zumeist geschickt mit seinen naturwissenschaftlichen Interessen nicht mit der Kirche in Konflikt zu geraten.

(Text: M. Hartkopf/Dr. R. Müller)

Dr. Ralf Müller ist mit der Kölner Universität bestens vertraut. Hier studierte er Chemie, hier arbeitet er im Physikalischen Institut. Hier entdeckte er für sich das Thema Öffentlichkeitsarbeit, wo er Veranstaltungen des Senioren- und Gasthörerstudiums mitorganisiert und sich besonders um die Kinderuni verdient macht.

© Dr. R. Müller © Doris Wirkes


Nachlese zum Vortrag „Tierkreissternbilder“ am 11.10.2023 von Viktor Schreier

Für unseren ersten 2-MM-Vortag begeben wir uns zu den Sternen.

An jedem unserer Erdentage zieht die Sonne am Himmel von Osten nach Westen. Gleichzeitig durchwandert sie im Laufe eines Jahres unser gesamtes Himmelsgewölbe umgekehrt von Westen nach Osten. Auf diesem jährlichen Weg der Sonne, der Ekliptik, bewegen sich auch der Mond und die Planeten.  Oft bilden die Sterne auf diesem Weg  typische Konstellationen, in denen unsere Vorfahren schon früh menschliche und tierische Wesen zu erkennen meinten. Das sind die zwölf  Tierkreissternbilder. 

Im Vortrag wurden sie anhand von figürlichen Abbildungen beschrieben und erläutert. Dabei legte der Referent dar, wie man anhand der Sternkonstellationen ausgezeichnete Punkte der Ekliptik wie den Frühlingspunkt finden kann, zeigte Abbildungen besonderer teleskopischer Objekte in den betrachteten Sternbildern wie den Crab-Nebel, den Überrest der Chinesischen Supernova aus dem Jahre 1054, und erwähnte die große Dreifach-Konjunktion von Jupiter und Saturn im Sternbild Fische im Jahre 7 vor Christus. Er ging aber auch auf die mit den Sternbildern verbundenen Mythen ein, so den vom Goldenen Vlies und den Europamythos. Dass die Phantasie bei der Betrachtung von Sternkonstellationen lustige Blüten treiben kann, zeigte er am Sternbild Krebs, wo der Betrachter in zwei Sternen die beiden himmlischen Esel Asellus borealis und australis sieht, die an der (Futter)krippe Praesepe stehen, einem Sternhaufen von der anderthalbfachen Größe des Mondes.

Viktor Schreier begann schon früh, sich mit den Himmelskörpern zu beschäftigen. Als Physiklehrer begeisterte er junge Menschen für die Beobachtung der Sterne und die Wissenschaft der Astronomie.

Herr Schreier stellte uns freundlicherweise seinen kompletten Vortrag über die Tierkreiszeichen im pdf-Format zur Verfügung. Danke an Herrn Schreier.

© V. Schreier
© V. Schreier