Unsere Termine für das WS 23/24:
13.12.2023, 16.00 Uhr: mit Dr. Robert Kühner geht es nach „Troja – Ilion – Hisarlik; Mythen und Erkenntnisse rund um einen Hügel“.
Zahlreiche Mythen ranken sich um den Hügel, auf dem Troja liegt. Homer hat sie uns in der „Ilias“ und der „Odyssee“ überliefert. Um sie zu verstehen, macht es Sinn, sich mit den Verbindungen zwischen den Völkern des Altertums zu beschäftigen, vor allem mit neueren Erkenntnissen über das mykenischen Griechenland und das kleinasiatische Reich der Hethiter.
Mindestens genauso spannend ist die Archäologie rund um den Hügel. Hier dürfen natürlich Heinrich Schliemann, seine Ausgrabungen und das Schicksal des „Schatzes des Priamos“ nicht fehlen. Aber auch Schliemanns Vorgänger und Nachfolger haben Bedeutendes geleistet.
Der Herr Dr. Kühner ist seit 10 Jahren Gasthörer an der Universität und beschäftigt sich seit Jahren mit Troja. Wir als Zuhörer dürfen uns darauf freuen, die neuesten Einschätzungen zu dem Streit um die Größe, die Bedeutung und die Zukunft der Stadt zu erfahren, und vielleicht bekommen wir Lust und streiten mit.
10.1.2024: berichtet Gerd Lasetzke über seine Reise nach „Rumänien“
Nachlese zum Vortrag „Albertus Magnus“ am 8.11.2023 von Dr. R. Müller:
Es war wieder ein gut besuchter 2-MM-Vortrag.
Dr. Ralf Müller erzählte unterhaltsam aus dem Leben und Wirken von Albertus Magnus, welcher quasi als Vater der sogenannten „alten“ Universität zu Köln gilt.
Zunächst gab Dr. Müller Erläuterungen zur jetzigen Situation der Universität zu Köln, z. B. der Neugründung 1919 als BürgerUni des Rates der Stadt. Oberbürgermeister Konrad Adenauer unterzeichnet am 29. Mai Staatsvertrag mit Preußen.
Die alte Universität zu Köln wurde am 21.5.1388 als vierte Universität des Römischen Reiches vom Rat der Freien Reichsstadt Köln unter der „Schirmherrschaft“ von Albertus Magnus gegründet. Fakultäten ́: Theologie, Medizin, Kirchenrecht (römisches Recht)
Im Januar 1389 begannen die Vorlesungen mit 700 Immatrikulierten (später ca. 1000).
Die Universität bekam das Recht auf öffentliche Selbstverwaltung, eigenständige Erstellung von Studienplänen und Forschungsvorhaben sowie das Privileg der Verleihung von öffentlich anerkannter akademischer Grade (z. B. Diplom oder Doktor).
Die Hochschule hatte ihre Lehrgebäude und Bursen (Studienhäuser) in der Stadt um den Dom und um die Straße: An der Rechtsschule
Danach berichtete Dr. Müller aus dem beeindruckenden, erfolgreichen und langen Leben von Albertus Magnus (ca. 1200-1280):
Geb. um 1193 in Lauingen an der Donau. Er gehörte dem Rittergeschlecht von Böllstädt an und starb 15.11.1280 in Köln
Als Lesemeister bis Ordensprofessor war er wohl so gut, daß er über Freiburg, Straßburg, Köln schließlich nach Paris (die Universität in Europa) gesandt wurde, zum Ruhm und Ehre des Dominikaner Ordens, in den er ca. 1223 eintrat.
Er war zu seiner Zeit ein sehr bekannter Universalgelehrter, der sich in seinen ausführlichen Arbeiten (unterstützt durch ein wie man heute sagt Team von Schülern und Schreibern) mit vielen Themen wie Flora, Fauna oder Geografie beschäftigte.
In der Kirche machte er als Dominikaner Karriere durch seine finanziellen Fähigkeiten (1260 Bischof von Regensburg), schaffte es aber auch zumeist geschickt mit seinen naturwissenschaftlichen Interessen nicht mit der Kirche in Konflikt zu geraten.
(Text: M. Hartkopf/Dr. R. Müller)
Dr. Ralf Müller ist mit der Kölner Universität bestens vertraut. Hier studierte er Chemie, hier arbeitet er im Physikalischen Institut. Hier entdeckte er für sich das Thema Öffentlichkeitsarbeit, wo er Veranstaltungen des Senioren- und Gasthörerstudiums mitorganisiert und sich besonders um die Kinderuni verdient macht.





© Dr. R. Müller © Doris Wirkes
11.10.2023, 16.00: Viktor Schreier referiert über „Tierkreissternbilder„
in der Katholischen Hochschulgemeinde (KHG), Berrenrather Str. 127 im Säulensaal, 50937 Köln.
Für unseren ersten 2-MM-Vortag begeben wir uns zu den Sternen.
An jedem unserer Erdentage zieht die Sonne am Himmel von Osten nach Westen. Gleichzeitig durchwandert sie im Laufe eines Jahres unser gesamtes Himmelsgewölbe umgekehrt von Westen nach Osten. Auf diesem jährlichen Weg der Sonne, der Ekliptik, bewegen sich auch der Mond und die Planeten. Oft bilden die Sterne auf diesem Weg typische Konstellationen, in denen unsere Vorfahren schon früh menschliche und tierische Wesen zu erkennen meinten. Das sind die zwölf Tierkreissternbilder.
Im Vortrag wurden sie anhand von figürlichen Abbildungen beschrieben und erläutert. Dabei legte der Referent dar, wie man anhand der Sternkonstellationen ausgezeichnete Punkte der Ekliptik wie den Frühlingspunkt finden kann, zeigte Abbildungen besonderer teleskopischer Objekte in den betrachteten Sternbildern wie den Crab-Nebel, den Überrest der Chinesischen Supernova aus dem Jahre 1054, und erwähnte die große Dreifach-Konjunktion von Jupiter und Saturn im Sternbild Fische im Jahre 7 vor Christus. Er ging aber auch auf die mit den Sternbildern verbundenen Mythen ein, so den vom Goldenen Vlies und den Europamythos. Dass die Phantasie bei der Betrachtung von Sternkonstellationen lustige Blüten treiben kann, zeigte er am Sternbild Krebs, wo der Betrachter in zwei Sternen die beiden himmlischen Esel Asellus borealis und australis sieht, die an der (Futter)krippe Praesepe stehen, einem Sternhaufen von der anderthalbfachen Größe des Mondes.
Viktor Schreier begann schon früh, sich mit den Himmelskörpern zu beschäftigen. Als Physiklehrer begeisterte er junge Menschen für die Beobachtung der Sterne und die Wissenschaft der Astronomie.
Herr Schreier stellte uns freundlicherweise seinen kompletten Vortrag über die Tierkreiszeichen im pdf-Format zur Verfügung. Danke an Herrn Schreier.










Die Vorträge finden an jedem 2. Mittwoch im Monat (= “2MM“) ab 16:00 Uhr während des Semesters statt.
Hier referieren Gasthörende vor einer interessierten Zuhörergruppe über ihre Arbeit an der Universität oder über Erfahrungen aus ihrem privaten oder beruflichen Leben.
(Eindrücke, Bilder und Texte von unseren Veranstaltungen etwas weiter unten!)
Ort der Vortragsreihe: Katholische Hochschulgemeinde (KHG), Berrenrather Str. 127 im Säulensaal, 50937 Köln.
Anfahrt mit den Öffentlichen: Linie 18 Richtung Klettenberg, Haltestelle Köln-Sülz Weißhausstraße, von da ca. 350 Meter Fußweg
Wenn auch Sie Lust haben, einen Vortrag zu halten, dann wenden Sie sich an die Organisatorin der 2MM-Vorträge Monika Theil.
Hier finden Sie Eindrücke von unseren letzten Veranstaltungen:
14.6. 2023: Johann Bernhard Fischer von Erlach, ein Baumeister des Barock
Referent: Helmut Weiß

Das Publikum war sich einig: Dieser Baumeister muss ein workaholic gewesen sein!!!!!
Helmut Weiß führte uns zunächst in das Zeitalter des Barock ein. Es war die Zeit ungefähr zwischen 1570 – 1770, um dann über die Merkmale der Stilrichtung des Barock zu referieren. Anschaulich wurde erklärt, was das Berufsbild der Architekten dieser Zeit ausmachte: U. a. eine ganzheitliche Sichtweise auf die Architekturgeschichte, gute Zeichenkentnisse und kunsthandwerkliche Fähigkeiten, Organisations – und Planungskenntnisse sowie Materialkunde.
Neben der Karlskirche in Wien, die Helmut Weiß ausgiebig in Wort und Bild erläuterte, realisierte Johann B. Fischer von Erlach noch die Kollegienkirche in Salzburg, den Prunksaal der Wiener Nationalbibliothek, das Winterpalais von Prinz Eugen in Wien sowie noch viele weitere große und kleinere Bauwerke, die nicht hier alle aufgeführt werden könnten. Auch am Schloss Schönbrunn war er mit Entwürfen beteiligt.
1721 erschien sein architekturtheoretisches Hauptwerk, eine Sammlung von Kupferstichen im Folioformat mit dem Originaltitel Entwurff Einer Historischen Architectur. Fischer hatte nach eigenen Angaben 16 Jahre daran gearbeitet.
Ein sehr anschaulicher Vortrag nicht nur über den Baumeister selbst, auch über die Lebens- und Arbeitsweise der an diesen Bauten beteiligten Menschen.


Kleines Danke schön an Helmut Weiß———— Reger Austausch im Café Krümel
Über die Möglichkeiten, die Gefahren von Atommüll zu reduzieren, Referent: Reinhard Storz.
Radioaktive Abfälle aus Atomkraftwerken sind ein schwieriges Thema und spielen in der gegenwärtigen Diskussion um geeignete Formen der Energieversorgung eine große Rolle. Sie können Menschen, Tieren und der Umwelt für lange Zeiträume gefährlich werden. An allen inzwischen abgeschalteten Kernreaktoren lagern abgebrannte Brennstäbe. Die Frage der Entsorgung bzw. Endlagerung ist nach wie vor ungeklärt.
Tatsächlich existieren jedoch chemische und physikalische Verfahren, die helfen können, diese Probleme zu lösen. Davon habe wir in diesem Vortrag gehört. Der Referent stellte innovative Verfahrenstechniken zur Wiederaufbereitung abgebrannter Brennelemente dar, erläuterte deren Vor- und Nachteile und diskutierte mit uns mögliche Zukunftsvisionen. Danke für diesen wichtigen Beitrag zur sachlichen Aufklärung!


Ein Schulhof als Zifferblatt – Die Sonnenuhr im Kölner Apostelgymnasium, 12. April, um 16 Uhr im Säulensaal der Katholischen Hochschulgemeinde Köln, Berrenrather Straße 12
Ein kurzer Abriss des Vortrages:
Wenn Sie jemand nach der Zeit fragt, schauen Sie auf Ihre Armbanduhr und geben dem Fragenden eine Antwort. Damit ist die Sache erledigt. Wirklich? Haben Sie sich einmal gefragt, was Sie da antworten? Wer ordnet eigentlich unsere Zeit? Gibt es nur eine Zeit oder viele? Und was ist überhaupt Zeit?
Diese Fragen standen beim ersten 2MM-Vortrag in diesem Sommersemester 2023 auf der Tagesordnung. Viktor Schreier, der maßgeblich dafür sorgte, dass es seit einigen Jahren auf dem Schulhof des Kölner Apostelgymnasiums eine wunderschöne, große Sonnenuhr gibt, erläuterte dem gebannt zuhörenden Publikum die großen Zusammenhänge. Schon der Zeiger der Sonnenuhr ist ein kleines Wunder. Er ist ein Schatten, ein eigenartiges, flüchtiges Gebilde, für sich selbst gesehen ein Nichts, das sich vollkommen dem Licht der Sonne verdankt. Die Sonnenzeit ist die eigentliche, wahre, echte Zeit, da sie sich unmittelbar auf den Stand der Sonne und den Ort auf der Erde bezieht, an dem ich mich befinde. So herrscht dort, wo ich bin, meine eigene Zeit. Nebenan herrscht eine andere Zeit. Wenn es so ist, wie könnte ich mich jemals zuverlässig verabreden? Ich brauche eine Mogelpackung. Die bietet mir meine Armbanduhr. Sie zeigt die sogenannte Mitteleuropäische Zeit, eine – wenn auch sinnvolle – Fiktion ohne unmittelbaren Bezug zur Sonne.
Mitteleuropäische Zeit, Mittlere Ortszeit, Wahre Ortszeit, Zonenzeit – den Zuhörern schwirrten schon die Köpfe, als klar wurde, dass die Erde auf ihrer Bahn um die Sonne eine Ellipse beschreibt. Und dann taumelt sie auch noch, denn ihre Achse steht schief. So muss am Ende der Mathematiker einschreiten, um mit einer Zeitgleichung dafür zu sorgen, dass unsere Stunden, Tage, Monate und Jahre einigermaßen praktikabel für jedermann zu handhaben sind.
Einen großen Dank an den Vortragenden, der es hervorragend verstand, auch schwierige Phänomene anschaulich darzustellen und zu erläutern.



Referent: Viktor Schreier
Unser Referent war Lehrer für Biologie und Physik am Apostelgymnasium. Viele Jahre leitete er die Astronomie-AG. Die Sonnenuhr auf dem Schulhof war seine Idee. Er hat sie ins Leben gerufen und dafür gesorgt, dass das Projekt verwirklicht wurde.
